live arts: Lara Barsacq
Mi., 7. Mai, 19:30 – 20:30 Uhr
Die Kreationen der Tänzerin, Choreografin und Schauspielerin Lara Barsacq bewegen sich oft im Rahmen der Tanzgeschichte, erweitert durch autobiografische Elemente oder feministische und queere Reflexionen.
Die mythische Figur der Nymphe ist die eines physischen Körpers, der verschwindet und wieder auftaucht und so den Rhythmus des erotischen Verlangens verkörpert. Sie steht im Mittelpunkt einer der berühmtesten Kompositionen Claude Debussys, des Prélude à l’après-midi d’un faune (1894), das ein Gedicht Stéphane Mallarmés inspirierte. Das Präludium erzählt keine Geschichte, sondern evoziert die laszive, sinnliche Atmosphäre eines sonnigen Nachmittags. Die tänzerische Interpretation des Musikstücks durch Vaslav Nijinsky machte Tanzgeschichte. Ein Jahrhundert später beschäftigt sich die Choreografin und Tänzerin Lara Barsacq mit diesem unsterblichen Bild der Nymphe, wie sie von Männern dargestellt wird.
Barsacq und ihr Ensemble hinterfragen die Erotisierung des menschlichen Körpers. Gemeinsam erschaffen sie eine Hymne an den freien Körper und an den Tanz als Möglichkeit, sich von überkommenen Vorstellungen über Sexualität zu befreien. Sie bewegen sich in einer Klangexplosion, in der das Präludium in elektronische und Synthesizer-Musik zerfällt, bis es schließlich von einem klassischen Ensemble live interpretiert wird. Ein sinnlicher Kampf mit der Tradition für eine neue erotische Bildsprache.
Nach ihrem Abschluss in zeitgenössischem Tanz am Conservatoire national de Musique et de Danse de Paris (CNSMDP) war Lara Barsacq zwischen 1992 und 1996 Mitglied der Batsheva Company. Von 1994 bis 2004 widmete sie sich der Choreografie für eigene Projekte, aber auch im Auftrag des CNSMDP und professioneller Kompanien. 2002 beschloss sie, sich auf ihre Karriere als Performerin zu konzentrieren, neugierig darauf, sich mit anderen Tanzschaffenden auseinanderzusetzen, etwa mit Benny Claessens, Lies Pauwels, Lisi Estaras oder Jérôme Bel. Seit 2016 hat Lara Barsacq vier Stücke geschaffen: Lost in Ballets russes (2018), IDA don’t cry me love (2019), Fruit Tree (2021) und La Grande Nymphe (2023).
Im Jahr 2025 wird Lara Barsacq ein neues Projekt mit dem Titel Kassia Undead ins Leben rufen, das von der Musik von Kassia de Constantinople inspiriert ist.
Lara Barsacq ist Artist in Residence am Théâtre de Liège (2024–2028) und an der Cité musicale-Metz (2024–2026).
19 €/ ermäßigt 9,50 €
Ticketverkauf an der Kasse der Bundeskunsthalle oder im Online-Shop.
Bei Schwerbehinderten mit Anspruch auf eine Begleitperson erhält die Begleitperson eine Freikarte (im Ausweis ist auf der Vorderseite das Merkzeichen B eingetragen).
Abb.: Lara Barsacq, La Grande Nymphe © Stanislav Dobak
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