Targets
Fotografien von Herlinde Koelbl
31. Oktober 2014 bis 11. Januar 2015
Herlinde Koelbl gehört zu den renommiertesten Fotografinnen unserer Zeit. In ihrem neuen, international angelegten Kunstprojekt Targets beschäftigt sie sich mit militärischer Ausbildung und den kulturellen Unterschieden, die sich in den jeweils landestypischen Schießzielen widerspiegeln.
Der außergewöhnliche Fokus der Arbeit liegt auf den Schießzielen, an denen Männer und Frauen zu Soldaten und Soldatinnen ausgebildet und auf den Krieg vorbereitet werden. Herlinde Koelbl bereiste dafür Truppenübungsplätze u.a. in den USA, China, Russland, der Mongolei, Brasilien, Äthiopien, Norwegen und der Schweiz. In einem Zeitraum von sechs Jahren in fast 30 Ländern sind Fotografien zerfetzter menschlicher Silhouetten aus Pappe, von Schüssen durchlöcherter Plastikpuppen oder von Patronen durchsiebter Metallplatten entstanden. Die Aufnahmen werden ergänzt von Video- und Sound-Installationen und Porträts von Soldaten. Zitate aus Interviews geben einen persönlichen Einblick in die Situation der Soldaten auf den Übungsplätzen und in Kampfeinsätzen.
Das Projekt wurde gefördert durch die Körber-Stiftung.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Museum, Berlin.
Idee, Konzept und Projektleitung: Herlinde Koelbl
Ausstellungsleitung: Dr. Agnieszka Lulinska
Outer Space
Faszination Weltraum
3. Oktober 2014 bis 22. Februar 2015
Seit Menschengedenken ist der Weltraum Sehnsuchtsort und Projektionsfläche der forschenden Neugier. Wie ist das Universum entstanden? Woher kommen wir? Gibt es intelligente Zivilisationen auf anderen Planeten? Diese Fragen beschäftigen Philosophen und Naturwissenschaftler, Schriftsteller, Filmemacher und Künstler, Spinner und Visionäre gleichermaßen. Stets hat ein intensiver Austausch zwischen Kultur und Wissenschaft stattgefunden, naturwissenschaftliche und technologische Erkenntnisse sind in künstlerische Produktionen eingeflossen, und umgekehrt haben visionäre Ideen und Entwürfe den Wissenschaften wichtige Impulse gegeben. In der Tradition der großen interdisziplinären Ausstellungen untersucht die umfangreiche Schau diese Schnittstellen in 12 assoziativ gestalteten Kapiteln und schlägt einen Bogen von Objekten aus der Raumfahrt, wissenschaftlichen Exponaten und Science-Fiction bis hin zu Positionen der Kunst aus Vergangenheit und Gegenwart.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.
Kurator*innen: Claudia Dichter und Stephan Andreae
Ausstellungsleitung: Stephan Andreae
Afrikanische Meister
Kunst der Elfenbeinküste
28. Juni bis 5. Oktober 2014
Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Überzeugung der modernen Kunstgeschichte, dass in sogenannten primitiven Kulturen – nicht anders als in frühen Hochkulturen oder in den westlichen Regionen des Erdballs – individuelle Meister einzigartige Werke höchster Qualität schufen. Über 200 bedeutende Masken, Figuren und Gebrauchsgegenstände der Elfenbeinküste und ihrer Nachbarländer, geschaffen von hoch begabten Bildhauern verschiedener Kunstregionen, setzen neue Akzente bei der Beurteilung der Rolle des Künstlers in der afrikanischen Gesellschaft. Erklärtes Ziel der Präsentation ist es, die unvergleichlichen Werke der – namentlich meist unbekannten – großen Bildhauer in einen kunsthistorischen Kontext zu stellen, der durchaus vergleichbar ist mit demjenigen unserer großen Meister von Michelangelo bis Picasso.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Bonn, in Kooperation mit dem Museum Rietberg Zürich.
Kuratoren: Eberhard Fischer und Lorenz Homberger
Ausstellungsleitung: Susanne Annen
Artists Against AIDS
Für die Deutsche AIDS-Stiftung
23. Mai bis 4. Juni 2014
Für die Deutsche AIDS-Stiftung kommen am 4. Juni in der Bundeskunsthalle 70 Kunstwerke unter den Hammer. Professor Henrik Hanstein vom Kunsthaus Lempertz, Köln, versteigert in Bonn bereits zum vierten Mal ehrenamtlich für die Stiftung.
In diesem Jahr sind unter anderem Arbeiten von Björn Braun, Maria Eichhorn, Monika Sosnowska, Thomas Struth, Rosemarie Trockel und Erwin Wurm im Angebot. Für die gute Sache hatte Susanne Kleine, Ausstellungsleiterin der Bundeskunsthalle und ehrenamtliche Kuratorin von Artists Against AIDS, Künstlerinnen und Künstler um eine Kunstspende gebeten. Den Erlös der Auktion gibt die Deutsche AIDS-Stiftung in diesem Jahr an betroffene Frauen und ihre Familien weiter. Schirmherrin von Artists Against AIDS ist Hannelore Elsner.
Abenteuer Orient
Max von Oppenheim und seine Entdeckung des Tell Halaf
30. April bis 10. August 2014
1899 entdeckte der Kölner Bankierssohn, Diplomat und Forschungsreisende Max Freiherr von Oppenheim (1860–1946) auf dem Tell Halaf einen aramäischen Fürstensitz aus dem frühen 1. Jahrtausend v. Chr., Damit rückte er zum ersten Mal das Habur-Gebiet an der heutigen syrisch-türkischen Grenze in den Blickpunkt der archäologischen Forschung. Der zentrale Bereich der Ausstellung lässt die lang vergangene Welt der Aramäer wiederauferstehen und präsentiert herausragende archäologische Funde, die bereits 2011 in Berlin Furore gemacht haben. Monumentale steinerne Bildwerke, fantastische Reliefs und kostbare Grabbeigaben belegen den Reichtum des Palasts vom Tell Halaf und anderer aramäischer Fürstensitze. In der Ausstellung wird zum ersten Mal die berühmte Eingangsfassade des West-Palasts mit den originalen Bildwerken nachgestellt, ergänzt durch eine virtuelle Rekonstruktion des gesamten antiken Siedlungshügels. Eine Nachbildung von Oppenheims ikonischer Fassadenrekonstruktion aus den 1930er-Jahren ziert heute den Eingang des Nationalmuseums im syrischen Aleppo.
Leitfaden der Ausstellung ist Max von Oppenheims Biografie und seine lebenslange Liebe zum Orient. Sie spricht aus jedem einzelnen der luxuriösen orientalischen Gewänder und Accessoires, die Oppenheim privat gesammelt hat. Eine prachtvolle Auswahl dieser Sammlungsstücke wird in Bonn zum ersten Mal gemeinsam mit Oppenheims archäologischer Entdeckung präsentiert. Die Funde vom Tell Halaf, die in einer Berliner Bombennacht des Jahres 1943 zerstört und rund 60 Jahre später auf spektakuläre Weise restauriert werden konnten, erzählen nicht nur von einer 3000 Jahre alten Kultur, sondern sind auch zu einem bewegenden Zeugnis deutscher Zeitgeschichte geworden.
Kuratorin: Ulrike Dubiel
Ausstellungsleitung: Henriette Pleiger
Kasimir Malewitsch
und die russische Avantgarde
8. März bis 22. Juni 2014
Kasimir Malewitsch (1879–1935) gehört zu den prägendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Der Künstler, Theoretiker und Lehrer ist im Westen vor allem als Begründer des Suprematismus – der reinen gegenstandslosen Kunst – bekannt. Doch sein künstlerisches Gesamtwerk wurzelt im Spannungsfeld zwischen den beiden Polen Abstraktion und Figuration, zwischen einer universalen Idee vom Mensch-Sein und dem erklärten Willen, mit künstlerischen Mitteln eine neue Welt zu gestalten. Die Ausstellung präsentiert mit über 300 Werken aus den Bereichen Malerei, Grafik und Skulptur die zentralen Schaffensphasen Malewitschs von den symbolistischen Anfängen über die frühen abstrakten Bildfindungen bis zu den figürlichen Darstellungen der späteren Jahre.
An der Ausstellung sind zahlreiche internationale Leihgeber beteiligt. Erstmalig werden umfangreiche Werkgruppen aus den Sammlungen von Nikolay Chardschijew (heute Khardziev-Chaga Cultural Foundation/Stedelijk Museum Amsterdam) und George Costakis (heute im State Museum of Contemporary Art Thessaloniki) dem Publikum vorgestellt.
Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Stedelijk Museum Amsterdam und mit der Tate Modern, London.
Kuratorin und Ausstellungsleitung: Dr. Agnieszka Lulinska